Eintrag vom 04.04.2016

Haarausfall ist eine unangenehme Erscheinung für Männer und Frauen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Methoden gegen den
Haarausfall und für die Wiederherstellung der Haare, zum Beispiel durch eine Haarverpflanzung. Doch auch eine Haartransplantation erfordert, dass Haare von einem Teil der Haut auf einen anderen Teil, zum Beispiel den Kopf, verpflanzt werden. Japanischen Forschern ist nun jedoch ein Durchbruch gelungen. Die Wissenschaftler um Ryojo Takagi von der Tokyo University of Science in Noda haben erfolgreich aus Zahnfleischzellen von Mäusen Haut mit den darin enthaltenen Organen gezüchtet. Das Gewebe enthielt Talgdrüsen und Haarfollikel und ließ sich erfolgreich in die Haut von Nacktmäusen implantieren und verband sich mit den Nerven und Muskelfasern. Mit einer erhöhten Zugabe des Wachstumsfaktors Wnt10b konnte außerdem auch die Zahl der auf der künstlichen Haut wachsenden Haarfollikel gesteigert werden. "Diese Technologie wird neue regenerative Therapien für Patienten mit Verbrennungen, Narben oder
Haarausfall möglich machen", sagen die Wissenschaftler.
Kritik an der neuen Methode übt jedoch Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum und Direktor des Stammzellinstituts HI-STEM in Heidelberg gegenüber dem
ORF. Trumpp zufolge handele es sich lediglich um eine Verbesserung eines vorhandenen Konzepts. Es sei noch gar nicht richtig bewiesen, ob zum Beispiel die Talgdrüsen auch richtig funktionierten.
Nichtsdestotrotz ist die neue Methode auf jeden Fall ein Lichtblick für Haarausfall-Patienten. Denn langfristig könnte die künstliche Haut als Grundlage für gezüchtete Haare dienen. Damit müssten die zu verpflanzenden Haare bei einer
Haartransplantation dann nicht mehr von einem anderen Teil des Körpers entnommen werden.
Quellen:
Engadget DE,
scinexx.de