Eintrag vom 04.07.2016

Unsere Kopfbehaarung hegen und pflegen wir, sind betrübt wenn sie uns verlässt. Aber den Rest unseres Körpers rasieren, zupfen und wachsen wir uns verstärkt. Dabei sind wir im Vergleich zu unseren Vorfahren nur sehr spärlich behaart. Der Humangenetiker und Anthropologe Professor Werner Schempp von der Universität Freiburg sagt, dass Urmenschen noch stark behaart waren und sich im Laufe der Zeit dann die weniger Behaarten durchgestzt haben. Ursache war wohl, wie in der Evolution üblich, eine zufällige Mutation des Erbguts. Da Afrika die Heimat der damaligen Menschenaffen war, konnten die weniger behaarten gut und vielleicht besser überleben als ihre felligen Mitmenschenaffen. Schließlich war es damals schon sehr warm auf dem afrikanischen Kontinent. Als unsere Vorfahren dann gegen Norden zogen, übernahmen sie von den dort lebenden Neandertalern das Tragen von Fellkleidung. Auch heute noch scheint die Kopfbehaarung dem Kälteschutz zu dienen. Viele Glatzköpfige wissen wie kalt es - natürlich vor allem im Winter - auf der Kopfhaut werden kann. Und die Intimbehaarung? Sie scheint eher dem Schutz vor Bakterien und Keimen zu dienen, als dem Schutz vor Kälte. Nun wissen wir, dass sich die Welt zunehmend erwärmt. Heißt das, dass wir bald alle Haare verlieren werden und jeder eine Glatze tragen wird? Nein, nicht unbedingt. Es könnte zwar durchaus sein, dass der Mensch der Zukunft eher unbehaart durch die Welt gehen wird, es muss aber nicht so sein. Schließlich gibt es auch Menschen, die mit Ganzkörperbehaarung geboren werden, z.B. in Mexiko. Dieses „Werwolf-Syndrom" zeigt laut Professor Schempp, dass die Gene für die Ganzkörperbehaarung durchaus einfach wieder aktiviert werden können.
Wenn Sie Ihrer Kopfbehaarung auf die Sprünge helfen möchten, schauen Sie doch mal
hier.
Quelle: Spiegel.de