Eintrag vom 14.04.2015
Die Hälfte aller Männer hat im Alter von 50 Jahren hat mindestens eine Form von typisch männlichem
Haarausfall: Erweitertes Gesichtsfeld durch Stirnglatze und Geheimratsecken, Halbglatze oder einen runden Haarausfall beginnend am Scheitel.
Bislang gibt es nur zwei wirklich verläßliche Arten, dem entgegen zu wirken:
Haartransplantation oder Perücke. Doch, wie schon so oft, gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer. US-Forscher haben nämlich herausgefunden, dass das Haare-Auszupfen in einem bestimmten Muster das Haarwachstum in der Umgebung der entfernten Haare fördert. In ihrer Studie wollten die Forscher ergründen, ob und wie die Haarfollikel über das Immunsystem untereinander kommunizieren, um den Schaden zu reparieren, den eine gewaltsame Haarentfernung verursacht.
Man mag es kaum glauben: auf einer kreisrunden Fläche wurden 200
Haare entfernt und stattdessen wuchsen 1300 neue Haare nach. Dieses bemerkenswerte Ergebnis wurde genau dann erzielt, wenn die 200 Haare auf einer kreisförmigen Fläche von 5 mm gezupft wurden. Wurden die 200 Haare auf einer kleineren Fläche von 4 mm entfernt, wuchsen "nur" 780 neue Haare, und wenn der Durchmesser der Fläche etwas größer war, und der Durchmesser 6 mm betrug, musste der Gerupfte ersatzlos mit dem Verlust leben.
Wurde jedes einzelne Haar auf einer Fläche gezupft, dann führte dies lediglich dazu, dass die Haare nachwuchsen, aber nicht, dass zusätzliche Haare sprossen. Es muss also in einem bestimmten Muster gezupft werden, damit die Haare in vermehrender Weise untereinander kommunizieren.
Das klingt kompliziert und wer sich nun fragt, wie um Himmels Willen er das denn nun mit Pinzette und Badezimmerspiegel anstellen soll, sollte sich das Versuchspersonal vor Augen führen: Die Studie wurde an Mäusen vorgenommen.
Die Frage ob diese Ergebnisse sich in irgendeiner Weise auf den Menschen übertragen lassen und ob damit nicht sogar der Glatzenbildung entgegen gewirkt werden kann, steht da natürlich im Raum.
Auf die Frage, ob das möglich sei, antwortete einer der an der Studie beteiligten Forscher: "Das ist die Million-Dollar-Frage. Ich bin nicht sicher. Aber so wie es aussieht, sollten Sie auf jeden Fall noch ein paar Haare zum Zupfen übrig haben."
Quelle:
bbc.com